Alles was du über die Zahnspange wissen musst

Zahnspange: 10 wichtige Informationen vor der Behandlung!

Alles was du über die Zahnspange wissen musst

In diesem Artikel erklären wir dir, was eine Zahnspange eigentlich ist und wofür sie angewendet wird. Des Weiteren erklären wir dir die verschiedenen Zahnspangenarten und informieren dich über die Behandlung mit einer Zahnspange und die damit verbundenen Kosten.

Was ist eine Zahnspange?

Eine Zahnspange ist dafür da, um eine Fehlstellung der Zähne sowie des Kiefers zu korrigieren. Dabei können der Oberkiefer oder der Unterkiefer korrigiert werden oder sogar beide Kiefer gleichzeitig. Eine Zahnspange ist eine Zahnmedizinische Apparatur, die vom Zahnarzt oder vom Kieferorthopäden eingesetzt wird. Die Behandlung wird vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden durchgeführt und dauert meistens zwischen ein und drei Jahre. In seltenen Fällen kann die Behandlung aber auch mehr als drei Jahre in Anspruch nehmen. 

Verschiedene Arten von Zahnspangen

Es gibt verschiedene Arten von Zahnspangen, um eine Zahnfehlstellung oder Kieferfehlstellung zu korrigieren. Es wird zwischen der losen und herausnehmbaren Zahnspange und der festen Zahnspange unterschieden. Im Folgenden werden wir auf die unterschiedlichen Arten von Zahnspangen noch einmal genauer eingehen.

Alles rund um das Thema Zahnspange

Die lose Zahnspange

Die lose Zahnspange korrigiert eine Kiefer- sowie Zahnfehlstellung und kann herausgenommen werden. Wenn man Nahrung zu sich nehmen möchte, kann die lose Zahnspange einfach herausgenommen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingesetzt werden. Mit Hilfe der losen Zahnspange wird Druck auf die Zähne ausgeübt und diese verschieben sich dann in Folge dessen. Herausnehmbare Zahnspangen sind im Vergleich zu festen Zahnspangen günstiger und die Behandlungsdauer ist kürzer.

Die feste Zahnspange

Die feste Zahnspange wird beim Kieferorthopäden eingesetzt und verbleibt für die gesamte Behandlungsdauer im Mund. Die Tragezeit der Zahnspange beträgt meistens mehrere Jahre. Es gibt verschiedene Formen von festen Zahnspangen. Die bekanntesten werden wir euch nun mit ihren jeweiligen Vor-und Nachteilen einmal vorstellen:

Die Metallzahnspange

Die Metallzahnspange besteht aus sogenannten Brackets, Drähten und Gummis. Die Brackets werden auf die Zähne geklebt und mit einem Draht verbunden. Durch die Gummis kann Zugkraft aufgewendet werden, um Druck entstehen zu lassen. So wird der Kiefer in die gewollte Richtung verschoben. Im Gegensatz zu der Kunststoffzahnspange ist die Metallzahnspange kleiner und ein besseres Zähneputzen wird ermöglicht. Des Weiteren ist sie kostengünstiger und weniger bruchanfällig. Auf der anderen Seite ist die Metallzahnspange aber auffälliger als ihre Alternativen.

Die Keramikzahnspange

Die Keramikzahnspange besteht, wie der Name schon sagt, aus Keramikbrackets. Diese werden ebenfalls auf die Zähne geklebt und ein dünner Metalldraht verbindet diese miteinander. Der Vorteil der Keramikbrackets besteht darin, dass sie durchsichtig sind bzw. zahnfarben und dementsprechend weniger auffällig sind als die Metallbrackets. Sie sind aber ein wenig größer als Metallbrackets und anfälliger für Beschädigungen.

Die versteckte Zahnspange

Die versteckte Zahnspange ist eine innenliegende Zahnspange. Anstatt wie bei der Metall- und Keramikzahnspange wird diese Zahnspange nicht von außen an die Zähne geklebt, sondern von innen. Sie eignet sich somit hervorragend für Erwachsene oder andere Menschen, die nicht wollen, dass man ihnen eine Zahnspange ansieht. Auf der anderen Seite kostet diese Methode um einiges mehr als die anderen Zahnspangen und auch die eigentliche Behandlung dauert länger.

Der Ablauf der Behandlung

Je nach Grund und Zweck der Behandlung werden Zahnspangen meistens im Kindesalter eingesetzt. Sollte ein Kreuzbiss oder ein Überbiss der Fall sein, beginnt die Behandlung mit Hilfe einer losen Zahnspange schon im Grundschulalter, eine feste Zahnspange zur Zahn- und Kieferkorrektur wird meistens im Alter zwischen zwölf und sechzehn Jahren eingesetzt. Das hat den Grund, dass sich die Zähne im jungen Alter noch leichter verschieben und behandeln lassen. Eine Zahnspange für Erwachsene mittleren Alters kann eventuell nicht mehr alle Kieferfehlstellungen korrigieren. Des Weiteren dauert die Behandlung länger und könnte auch ein wenig schmerzhafter sein.

Vor dem Einsetzen der festen Zahnspange

Hast du dich für eine Behandlung der Fehlstellung mithilfe einer Zahnspange entschieden, werden dir in der Regel einige Tage vor dem Einsetzen der Zahnspange eine Art Gummibänder zwischen die Zähne gelegt. So wird schon einmal Platz für das Verschieben der Zähne geschaffen.

Das Einsetzen der festen Zahnspange

Das Einsetzen der festen Zahnspange erfolgt beim Kieferorthopäden. Vor dem Aufkleben der Brackets werden die Zähne erst einmal professionell gereinigt und poliert. Dann werden die Zähne angeraut, damit die Brackets später auf den Zähnen halten können. Nach dem Anrauen werden die Brackets auf die Zähne geklebt und mit einer UV-Lampe wird der Kleber ausgehärtet. Anschließend wird ein dünner Draht durch die Brackets gefädelt. Durch den Draht werden die Zähne mit einem sanften Druck verschoben. Das Einsetzen der Zahnspange dauert etwa zwei bis drei Stunden. Dabei ist auch keine Betäubung notwendig, da keine Schmerzen verursacht werden. 

Die Folgebehandlungen nach dem Einsetzen

Nach dem Einsetzen der Zahnspange musst du regelmäßig den Kieferorthopäden aufsuchen. Meistens ist das so alle vier bis sechs Wochen. Bei den Terminen wird dann der Draht gewechselt. Mit der Zeit bekommst du einen immer stärkeren bzw. dickeren Draht, um die Zähne zu verschieben und in ihrer neuen Position zu halten. Das Einsetzen eines neuen Drahtes dauert in etwa 30 bis 45 Minuten. Schmerzen entstehen dabei keine.

In den ersten Tagen kann der neue Draht nur etwas ungewohnt sein und ein Druckgefühl könnte entstehen. Das lässt aber nach wenigen Tagen auch wieder nach. Eventuell musst du ab einem gewissen Zeitpunkt der Behandlung mit Gummis arbeiten. Dein Kieferorthopäde wird dir genau zeigen, ob und wie du welche einsetzen musst. Die Gummis bewirken durch eine Zugkraft einen Druck, der den Kiefer in die richtige Position zieht. Das tut aber nicht weh.

Das Entfernen der Zahnspange

Wenn deine Behandlung ihr Ziel erreicht hat, so kann die Zahnspange rausgenommen werden. Das wird ebenfalls wie das Einsetzen der Spange beim Kieferorthopäden gemacht. Die Brackets werden mit Hilfe einer Zange abgeknipst und die Zähne gereinigt, um die Kleberückstände zu entfernen. Meistens wird dann noch ein Abdruck der Zähne genommen und einige Tage später wird ein sogenannter Retainer eingesetzt.

Der Retainer ist ein dünnes Stück Metalldraht, der von hinten an die Schneide- und Eckzähne des jeweiligen Ober- und Unterkiefers geklebt wird. Dieser Draht verhindert auch nach dem Entfernen der Zahnspange eine erneute Verschiebung der Zähne. Es empfiehlt sich auch nach Abschluss der Behandlung einen jährlichen Kontrolltermin zu vereinbaren, um bei einer Verschiebung entsprechend reagieren und handeln zu können. 

Die richtige Pflege der Zahnspange

Auch die Pflege der Zahnspange und der Zähne ist unabdingbar während der Behandlung. Wenn du eine herausnehmbare Zahnspange hast, solltest du diese nach der Benutzung unter fließendem, lauwarmen Wasser abspülen und anschließend abtrocknen. Gelegentlich solltest du auch eine Handzahnbürste zur Reinigung hinzuziehen.

Du kannst die Borsten der Zahnbürste dazu ein wenig nass machen und dann vorsichtig die herausnehmbare Zahnspange putzen. Das hat den Grund, dass sich auch Bakterien und Plaque auf der Zahnspange festsetzen kann. Die herausnehmbare Zahnspange solltest du niemals, und ich wiederhole, niemals (!) in die Spülmaschine packen. Dadurch geht sie kaputt.

Wenn du eine feste Zahnspange hast, ist die Reinigung der Zähne mit etwas mehr Aufwand verbunden. Du kannst dir die Zähne ganz normal putzen wie auch vor dem Einsetzen der Zahnspange, die Brackets und der Draht sollten so festgeklebt sein, dass sie nicht kaputt gehen. Zusätzlich zum Zähneputzen sollte regelmäßig Zahnseide und eine Mundspülung verwendet werden.

Durch den Draht kannst du nicht jede Stelle der Zähne erreichen. Um das Risiko vor Karies zu minimieren, solltest du so die Reinigung der Zähne unterstützen. Auch sogenannte Interdentalbürsten empfehlen sich für die Mundhygiene. Das sind kleine Bürsten für die Zahnzwischenräume und deswegen ideal zur Reinigung für alle Stellen, die vom Draht bedeckt werden.

Was auch empfehlenswert ist, ist der Kauf einer Munddusche. Der Wasserstrahl reinigt alle Zahnzwischenräume, die ebenfalls nicht mit einer Zahnbürste zu erreichen sind. Nimm dir wirklich die Zeit, um deine Zähne sauber zu machen. Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn du nach der Behandlung gerade Zähne, aber kaputte Zähne hast.

Zahnarzt oder Kieferorthopäde?

Sollte deine Zahnstellung korrigiert werden müssen, so wird dich meistens ein Zahnarzt darauf hinweisen. Du solltest unter achtzehn Jahren mindestens zwei Mal im Jahr zur Kontrolluntersuchung gehen, ab dem Erwachsenenalter mindestens ein Mal. Der Zahnarzt schaut nicht nur nach der Zahngesundheit und möglichen Zahnbeschädigungen, er schaut auch nach der Zahnbewegung. Sollte er eine Veränderung der Zahnbewegung feststellen, so wird er dir den Besuch eines Kieferorthopäden empfehlen. Der Unterschied liegt darin, dass Kieferorthopäden fertige Zahnärzte sind, die aber noch zusätzlich eine dreijährige Weiterbildung im Bereich der Zahnbewegung absolviert haben.

Dementsprechend kennen sie sich bestens mit dem Kiefer und der Zahnbewegung aus und können entscheiden, ob eine Zahnspange für dich sinnvoll ist oder nicht. Die Behandlung erfolgt dann ebenfalls beim Kieferorthopäden. Wichtig: Die Behandlung der Kieferfehlstellung mithilfe einer Zahnspange beim Kieferorthopäden ersetzt nicht den Gang zum Zahnarzt. Nimm die Kontrolltermine bitte weiterhin wahr. 

Kosten einer Zahnspange

Zahnspangen sind nicht gerade ein günstiges Vergnügen. Die Behandlung der Kieferfehlstellung mittels einer Zahnspange gehört nicht zu den regulären Kassenleistungen einer Krankenversicherung. Die Krankenkasse zahlt nur anteilig entstehende Kosten bei der Behandlung, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Gemessen wird der Grad der Notwendigkeit anhand der fünf Stufen der Kieferorthopädischen Indikationsgruppen. Bei Stufe eins ist kaum bzw. keine Korrektur mittels einer Zahnspange notwendig, bei Stufe fünf ist eine Korrektur unabdingbar. Ab der dritten Stufe zahlt die Krankenkasse Anteile der bevorstehenden Behandlung mit einer Zahnspange. 

Die Kosten für eine Zahnspange können sich schnell auf 2000-4000 Euro Eigenanteil belaufen. Da das eine Menge Geld ist, bieten viele kieferorthopädische Praxen auch die Möglichkeit einer Ratenzahlung an. Den größeren Teil der Behandlungskosten ab Stufe drei zahlt die Krankenkasse. Diese Kosten betragen meistens zwischen 10.000-15.000 Euro und machen 80% der Gesamtkosten aus. Meistens muss man jedoch anteilig in Vorkasse gehen und die Krankenkasse zahlt erst nach Abschluss einer erfolgreichen Behandlung.

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